· Pressemitteilung

Henry will´s wissen…..Nachgefragt im Rettungsdienst

Heute: Auszubildende zum/r Notfallsanitäter/-in
Wir stellen euch Ariane vor. Sie ist 20 Jahre alt und im 2. Ausbildungsjahr zur Notfallsanitäterin im BRK Kreisverband Main-Spessart.

Was hat Dich zu dieser Ausbildung bewogen?
Durch den Biologieunterricht in der Schule entdeckte ich meine Begeisterung für biologische und medizinische Themen. Eigenverantwortliches Arbeiten ist mir wichtig, das Berufsbild Notfallsanitäter gibt mir die Möglichkeit hierzu.
Wie läuft die Ausbildung ab und wie lange dauert sie?
Es handelt sich um eine Ausbildung, die im Wechsel aus Schulblöcken in der Berufsschule und Praxisblöcken auf der Lehrrettungswache unterteilt ist. Jährlich finden mehrwöchige Klinikpraktika statt. Insgesamt erstreckt sich die Ausbildung über drei Jahre und schließt mit einem staatlichen Examen ab.
Welche Karriere- bzw. Aufstiegschancen sind möglich?
Neben speziellen  Positionen wie z.B. dem „Hygienebeauftragten“, „QM-Beauftragten“ etc., besteht die Möglichkeit sich zum  Wachleiter weiterzubilden. Wer sich vorstellen kann eine Bürotätigkeit auszuüben, kann die Position des Rettungsdienstleiters anstreben.
Was sind besondere Herausforderungen und was ist besonders interessant?
Speziell für mich war es nach den vielen Jahren des theoretischen Lernens in der Schule eine Umstellung das erlernte Wissen praktisch umzusetzen. Mittlerweile ist dies allerdings kein Problem mehr und ich habe Freude daran gefunden. Oftmals bringen die zwölfstündigen Schichten eine gewisse Anstrengung mit sich. Doch der Abwechslungsreichtum der verschiedenen Einsätze und der Kontakt mit verschiedensten  Menschen, Altersklassen und sozialen Schichten, lassen die Erlebnisse interessant und einzigartig werden, wie in sicherlich wenig anderen Berufen. Besonders schön war die erste präklinische Geburt, bei der ich dabei sein konnte- das werde ich nie vergessen!
Was sind für Dich Grenzerfahrung und was empfindest Du als negativ?
Glücklicherweise hatte ich bisher keinen Einsatz, der mich langfristig belastet hat. In meinen Augen sollte man jedoch psychisch stabil sein um die emotionalen Herausforderungen des Arbeitsalltages gut zu verkraften. Wenn ich merke, dass ich nach einem Einsatz noch etwas darüber nachdenke, hilft es oft schon sich im Anschluss noch einmal kurz mit den Kollegen auszutauschen. Als wirklich negativ empfinde ich bisher wenig. Lediglich Undankbarkeit oder Übellaunigkeiten mancher Patienten ärgert mich in gewissen Situationen, genauso wie Aggression und Gewalt gegen Einsatzkräfte.
Hast Du dir deine Ausbildung so vorgestellt und wurden Deine Erwartungen erfüllt?
Nachdem ich zuvor keinerlei Kontakt mit dem Rettungsdienst hatte, habe ich versucht weitestgehend unvoreingenommen und offen in die Ausbildung zu starten. Dank der vielen lieben Kollegen meiner Lehrrettungswache wurde mir der Einstieg sehr erleichtert und ich habe mich ab dem ersten Tag wohl gefühlt. Heute bin ich froh im Rettungsdienst „gelandet“ zu sein. (lacht)
Wer allerdings denkt, dass im Rettungsdienst zu arbeiten bedeutet ununterbrochen Menschenleben zu retten, der sollte sein Bild korrigieren. Oftmals stehen neben der medizinischen Versorgung vor allem Gespräche und kommunikatives Geschick im Vordergrund. Die Schulung der Kommunikation ist auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Ausbildung.
Am letzten Mittwoch war Weltfrauentag - Würdest du uns zu diesem Anlass ein kurzes Statement zu Frauen im Rettungsdienst geben?
Sehr gerne! Entgegen des Vorurteils, von dem ich oft höre, sind Frauen im Rettungsdienst heute keine Seltenheit mehr. Körperlich sind wir natürlich im Nachteil, weswegen es wichtig ist sich fit zu halten. Doch meiner Meinung nach sollte man dies sowieso berufs- und geschlechtsunabhängig. Ich fühle mich in jedem Fall bei meinen männlichen Kollegen geschätzt. Geschätzt fühle ich mich auf jeden Fall, wenn ich klischeehaft mal wieder den Kühlschrank aufräume oder die Küche putze. (lacht) Aber im Ernst: Ich fühle mich uneingeschränkt von meinen männlichen Kollegen akzeptiert. Haben wir Ihr Interesse an der Ausbildung zum/r Notfallsanitäter/-in geweckt und Sie wollen sich näher über diesen Ausbildungsberuf informieren, dann besuchen sie den Stand des BRK Kreisverband Main-Spessart an den Berufsinformationstagen (BIT) in der Scherenberghalle in Gemünden. Dort finden Sie uns am Freitag, den 16.03 und Samstag, den 17.03.2018. Wir beantworten gerne Ihre Fragen!Kurzportrait des BRK Kreisverband Main-Spessart, Abteilung Rettungsdienst: Der BRK Kreisverband ist für den Rettungsdienst und Krankentransport im Flächenlandkreis Main-Spessart beauftragt. Insgesamt 23 Fahrzeug, über 100 hauptamtliche Mitarbeiter sind auf 6 Rettungswachen, einem 12-Stunden-Stellplatz und einem NEF-Stellplatz zur medizinischen und präklinischen Versorgung der Bevölkerung rund um die Uhr im Einsatz. Auf den Lehrrettungswachen Karlstadt, Gemünden, Lohr und Marktheidenfeld befinden sich momentan 10 Azubis in der Ausbildung zum/r Notfallsanitäter/-in. Zur Zeit läuft das Auswahlverfahren für 4 neue Azubis, welche am 01. Oktober 2018 mit der dreijährigen Ausbildung beginnen.